Die digitale Transformation
Die digitale Transformation verändert die Museumswelt grundlegend. Die klassischen Aufgabenfelder der Sammlung, Bewahrung, Erforschung, Ausstellung und Vermittlung von Objekten erweitern sich stetig. Im Kontakt mit den Bürger*innen und seinen Trägern verortet sich das Museum der Gegenwart in gesellschaftlichen Kontexten, die sich je nach Bildung, Herkunft, Alter und Lebensstilen immer stärker ausdifferenzieren. Diese ohnehin schon komplexe Situation hat in den letzten Jahren noch zusätzlich an Schwung gewonnen durch die rasant voranschreitende und alle Lebensbereiche durchdringende Digitalisierung und die Ausbildung der neuartigen Kultur der Digitalität: Digitale Medien bieten Nutzer*innen die Möglichkeit eigene Referenzzusammenhänge zu bilden, sich in den sozialen Medien neu zu vergemeinschaften, und durch Algorithmen und Suchmaschinen die potentielle Informationsflut nach den eigenen Interessen zu ordnen. Mit dem Einsetzen der Covid19-Pandemie waren die digitalen Kanäle schließlich die einzige Möglichkeit, mit dem Publikum in Kontakt zu bleiben, und haben das Digitale endgültig an die Spitze der Prioritätenliste gesetzt. Nicht zuletzt bietet die Vielzahl und hohe Frequenz digitaler Initiativen und Projekte in dieser Zeit die Möglichkeit, nach der Qualität und Messbarkeit von Erfolgen zu fragen und Learnings im Blick auf die digitalen Besucher*innen zu reflektieren.
Tagung am 02.11.21
Vor diesem Hintergrund nähert sich die Tagung möglichen Definitionen der digitalen Besucher*innen und fragt danach, wie sich Museen sinnvoll zu ihnen verhalten können.
- Was unterscheidet Nutzer*innen von Besucher*innen?
- An welchen Kriterien machen wir Unterschiede fest?
- Gibt es relevante Kennzahlen, die wir erfassen sollten?
- Welche Instrumente bietet der Markt für eine Erfassung und Analyse?
- Welche Schlüsse lassen sich aus quantitativen Datenerhebungen für qualitative Museumserlebnisse ziehen?
Die Tagung möchte diese Fragen in zwei Schritten beleuchten:
Am Vormittag werden die digitalen Besucher*innen zunächst aus der Perspektive eines progressiven deutschen Museums, eines internationalen Museums sowie aus der Sicht datengetriebener Unternehmen und Rahmenbedingungen schaffender Softwarekonzerne in den Blick genommen; der Nachmittag bietet dann in mehreren Sessions die Gelegenheit, in Workshopformaten mit Akteur*innen aus unterschiedlichen Feldern ins Gespräch zu kommen.